Nicht nur die großen Urlaube, sondern auch die kleinen Auszeiten verschönern den Alltag! Daher hatten wir bereits im Sommer beschlossen, im Herbst zum Tauchen und Campen noch ein Wochenende nach Schwerin zu fahren.
Also haben wir unsere Sachen gepackt und sind am Freitagnachmittag, den 12.09.2020 bei strahlendem Sonnenschein Richtung Schwerin gefahren. Wir, das waren Andreas, Robert und ich.
Da die Idee, das gute Wetter zu nutzen, offensichtlich auch jede Menge andere hatten, sind wir nicht über die A1/A24 gefahren, sondern entspannt Richtung Lüneburg, von da aus weiter Landstraße über Lauenburg, und weiter über Kreisstraßen bis zur AS Zarrenzin. Das „letzte Stück“ A24/A14 bis nach Raben Steinfeld, an der südöstlichen Ende des Schweriner Sees, war dann auch schnell erledigt.
Andreas hatte uns für und die beiden Wohnis Wasserplätze auf dem Campingplatz „Süduferperle“ reserviert – wie sich hinterher herausstellte, nahe zwischen zwei Einstiegsmöglichkeiten, beide nur ca. 20-30m entfernt. Top-Lage also!
Nach einem entspannten Abend mit Original-Thüringern, Nackensteaks und lecker Augustinerbräu Lagerbier Helles zum Nachspülen war dann nach einer für alle anstrengenden Woche gar nicht so spät doch Nachtruhe angesagt.
Samstag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück von der Badestelle im Norden des Platzes ins Wasser. Nach einer längeren Laufstrecke im Flachen fällt das Ufer hier sanft bis ca. 20m ab. Wirklich interessant ist aber nur der Flachwasserbereich bis ca. 5 m: Hier tummeln sich die Hechte und der Kleinfisch in der reichhaltigen Vegetation. Leider waren die Sichtverhältnisse in diesem Bereich wegen des auflandigen Windes recht bescheiden.
Für den zweiten Tauchgang am späten Nachmittag haben wir dann den Einstieg über die Slipanlage neben dem Bootssteg genommen – den offiziellen Einstieg, den auch die ortsansässige Tauchbasis nutzt. Ab einem Schild, dass einen auffordert nun abzutauchen, fällt der Hang zügig ab du es beginnt auf Kurs 30° ein Unterwasserspielplatz aus Plattformen, Bootswracks, einer Telefonzelle, und anderem, die mit Leinen untereinander verbunden sind. Wir sind dieser jedoch nicht gefolgt, sondern ab dem Ende des Kopfsteges mit einem Kurs von ca. 120° quer durch die Bucht, und dann im Uferbereich zurück zur Einstiegsstelle getaucht. Auf der Maximaltiefe von ca. 16 m kurz hinter dem Steg ist wieder wenig zu sehen gewesen – dafür fanden sich aber viele Süßwasserkrebse im 2-3 m-Bereich des südlichen Teils der Bucht. Zurück unter dem Hafen durch wurde es in einer Tiefe von ca. 8 m noch einmal richtig spannend, als wir einen Schwarm Flußbarsche mit unseren Lampen aufgescheucht haben, die dann kreuz und quer durcheinander- und zwischen uns durchgeschossen sind. Sehr spannend war auch das Verhalten eines Aals, der sich, wie bei einer Schlangenbeschwörung, ganz langsam senkrecht vom Seegrund in Richtung von Andreas Lampe aufgerichtet hat.
Nachdem wir unsere Tauchsachen verräumt hatten, war es bereits dunkel und Zeit den Grill anzuheizen. Andreas hatte klasse Entrecotes mitgebracht, die wir uns anschließend haben schmecken lassen! Im Gegensatz zum Vorabend war es angenehm warm, dafür waren aber auch mehr Mücken unterwegs – irgendetwas ist ja immer…
Sonntagmorgen haben wir uns sehr viel Zeit gelassen – schließlich hatten wir die Platzverlängerung bis 16h gebucht, sodass wir ja auch nicht in Eile waren.
Gegen 13h sind wir dann wieder abgetaucht und haben dann den ausgeseilten Spielplatz abgeschwommen. Hier gab es wirklich viele große und kleine Barsche zu sehen, und auch der Aal hat sich wieder sehen gelassen.
Um die Runde entspannt abzuschwimmen benötigt man ca. 1 Stunde und eine volle 12l-Flasche. Die Maximaltiefe liegt auch hier bei ca. 19 m.
Und: Lampe mitnehmen – auf Tiefe ist wirklich (schön) dunkel.
Zum Abschluss wurde dann noch einmal der Grill für eine letzte Thüringer im Brötchen mit Senf angeworfen, die Ausrüstung verstaut und die Wohnis startklargemacht. Punkt 16h sind wir dann vom Hof gerollt und sehr entspannt nach Hause gefahren.
Fazit: Der Schweriner See lohnt sich wirklich zum Tauchen, und der Campingplatz ist nett und sauber. Dazu ist es auch für ein Wochenende nicht zu weit weg (ca. 160 km) – wir sind bestimmt nicht zum letzten Mal dort gewesen!